Werbefilm für Zivi-Einsätze

Bei einem Gruppeneinsatz arbeiten jährlich bis zu zwei Dutzend Zivildienstleistende über 1000 Tage in unseren Naturschutzgebieten. Dabei wird immer versucht, die Einsatzzeit mit den Zivis so zu vereinbaren, dass in den Jahreszeiten, in denen viel Arbeit anfällt, mehr Zivis und in Jahreszeiten mit weniger praktischen Arbeiten entsprechend weniger Zivis beschäftigt sind. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, auch die Bedürfnisse der Zivis und deren Arbeitgeber bestmöglich zu berücksichtigen.

Die Zusammenarbeit mit den Zivildienstleistenden ist nicht nur eine unverzichtbare Hilfe in unserer Naturschutzpflege, sondern sie macht uns auch Spass. Es handelt sich fast ausnahmslos um sehr anständige und freundliche junge Männer, die motiviert an die Arbeit gehen. Fast alle Zivis kommen aus den Kantonen Thurgau und St. Gallen. Dies hat den Vorteil, dass Sie während ihres Zivi-Einsatzes die Naturschutzgebiete ihres Wohn- oder zumindest des Nachbarkantons kennenlernen, was zu einer Verbundenheit zur heimatlichen Naturlandschaft führt. Oft haben wir auch Zivis, die nach der Schule (Matura) bei uns ihre ersten Arbeitserfahrungen machen.

Jährlich wiederkehrende Reservatsarbeiten

Gestaffeltes Heuen und Emden, das Mähen und Entbuschen von Streuwiesen und die Bekämpfung von Neophyten sind die jährlich wiederkehrenden Arbeiten, die auf den 200 ha in unseren 69 Schutzgebieten anfallen. Diese oft aufwändigen Handarbeiten kann ein Reservatspfleger alleine nicht bewältigen, aber gemeinsam mit den Zivildienstleistenden gelingt diese wertvolle Pflege der Schutzgebiete. 

Eine Vielfalt von Arbeiten im praktischen Naturschutz

Neben den fast in allen Schutzgebieten durchzuführenden Mäh- und Entbuschungsarbeiten gibt es auch die einmaligen Arbeiten, welche unseren Zivis eine willkommene Abwechslung in den Arbeitsalltag bringen. So etwa das Anlegen von Kleinstrukturen wie Gebüschgruppen, Ast- und Steinhaufen, das Ausheben von Tümpeln oder das Einrichten von Nistgelegenheiten für Vögel. Ein besonderes Erlebnis ist die Teilnahme an einem Hand-Sensekurs.

Oft gelingt es uns auch spezifische private Fähigkeiten der jungen Männer zum Einsatz zu bringen. So kann einer, der im zivilen Leben Zimmermann oder Schreiner ist, durchaus auch den Terassenholzboden unserer Umweltbildungshütte neu zimmern.

Reservatsarbeiten am Immenberg

Die Mäharbeiten der oft steilen Wälder am Immenberg, der Unterhalt von gestuften, lichten Waldrändern oder das Bekämpfen von Neophyten sind insbesondere im Sommer arbeitsintensiv. Nur durch eine langjährige, kontinuierliche und schonende Reservatspflege können wir den Artenreichtum unserer Naturschutzgebiete erhalten und fördern. Meist können dank der Zivi-Gruppen sämtliche Wiesen gestaffelt und mit Mähinseln gespickt termingerecht geschnitten werden.

Seit kurzem haben sich zudem die Arbeitsbedingungen weiter verbessert, indem vermehrt Elektromotor- und Handsensen zum Einsatz kommen. Dies ist umweltschonender und für unsere Zivis weit angenehmer, da Lärm und Benzingeruch deutlich reduziert wurden.

Tagesablauf eines Zivis bei Pro Natura Thurgau

Am Montag beginnt die Arbeit ab 8.00 Uhr, ansonsten um 7.30 Uhr. Wir treffen uns im Büro und besprechen die Arbeiten der beginnenden Woche. Die Arbeiten werden jeweils dem aktuellen Wetter angepasst. Nach der Besprechung dienen zwei Geschäftsautos zur Fortbewegung und dem Erreichen der jeweiligen Schutzgebiete, da Pro Natura Thurgau solche im ganzen Kanton verteilt unterhält.
In unserem Schopf in Weinfelden werden Werkzeuge wie Schaufeln, Motorsensen, Rechen, Heugabeln, Astscheren, Gertel oder Balkenmäher geladen.

Und selbstverständlich haben auch die Znünipause und die einstündige Mittagspause ihren festen Platz im Zivi-Arbeitstag, der um ca. 17.00 Uhr endet.

Dominic Tinner, ehemaliger Zivi bei Pro Natura Thurgau, hat 2024 einen Kurzfilm gedreht, der Einblick in den Arbeitsalltag der Einsatzleistenden gibt: