Langrickenbach: Der Mülibach kommt zurück ans Tageslicht
Über 500 Meter floss der Mülibach bis vor wenigen Jahren in Langrickenbach unterirdisch, eingeschlossen in dicke Rohre. Anschliessend dann als offener Bachlauf bis in den Bodensee. Dann kam Walter Häberlin: Der Landbesitzer wünschte sich einen Lebensraum zurück, wie er ihn als Kind gekannt hatte. Mit Kaulquappen, Libellen und jeder Menge Wildpflanzen.
Häberlin wandte sich an Pro Natura Thurgau. Damit begann ein sieben Jahre dauernder Prozess. Ingenieure, der Kanton Thurgau, die Gemeinde und viele weitere Involvierte arbeiteten mit Pro Natura am Projekt Mülibach. Und das mit Erfolg: Dank gelungener Landabtauschverhandlungen fliesst der renaturierte Bach nun ausschliesslich über das Land von Initiant Häberlin. Landwirte mussten keinen Boden hergeben. Und sollte dereinst – wie wir das hoffen – ein Biber seinen Damm im Mülibach bauen, muss sich niemand um überschwemmtes Land sorgen.
Ein Gewinn für Gemeinde und Natur
Das Projekt rannte zu Beginn keine offenen Türen ein. Aber nach vielen Gesprächen stimmte auch die Gemeindeversammlung von Langrickenbach der Bachrenaturierung zu. Bezahlt wurde es vom Bund, dem Kanton und von Pro Natura Thurgau, mit grosszügiger finanzieller Unterstützung über den Fonds Landschaft Schweiz und den naturemade star-Fonds von ewz.
Das Projekt erfüllt auch einen gesetzlichen Auftrag: Das Gewässerschutzgesetz verlangt, wo immer möglich, eine Renaturierung der Gewässer.
Mit der Realisierung dieses Projektes erhielt die Gemeinde Langrickenbach einen offenen Bach als Naherholungsgebiet, eine ökologische Vernetzung der Lebensräume und die Rückkehr von Tieren und Pflanzen. Ein grosser Gewinn für die Gemeinde und für die Artenvielfalt.
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Info
Bild und Video © Dominic Tinner
Das Projekt wurde finanziell unterstützt durch den Fonds Landschaft Schweiz und den naturemade star-Fonds von ewz